Archiv der Kategorie: Allgemein

1 Jahr „Hamburger Bündnis für schulische Inklusion“ – Was haben wir erreicht?

Am 03. November 2014 stellten wir unser „Memorandum“ des Hamburger Bündnisses für schulische Inklusion der Öffentlichkeit vor. Das Thema schulische Inklusion drohte in der Hamburger Bildungspolitik und in der öffentlichen Wahrnehmung auf eine Diskussion um Ressourcen für SchülerInnen mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung beschränkt zu werden und damit SchülerInnen mit den sogenannten klassischen Behinderungen zu vergessen.

Ausgehend von der UN-Behindertenrechtskonvention ist es wichtig, die Vielfalt des gemeinsamen Lernens aller SchülerInnen wieder in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und unter pädagogischen Gesichtspunkten zu thematisieren. Wir sind der Ansicht, dass uns dies in einigen Aspekten gelungen ist, dass es aber auch noch viel zu tun gibt.

Auf dieser Seite ist unser letztes Jahr aufgeführt – von der Entstehung über die Aktionen rund um die Hamburger Senatswahl im Februar 2015  bis hin zu den letzten Aktivitäten. Weiterlesen

Schulsenator kürzt Lehrerstellen für Inklusion an Stadtteilschulen

(als pdf) Eine parlamentarische Anfrage1 zu den Lehrerstellen für Schüler/innen mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Sprache und emotional-soziale Entwicklung (LSE) brachte es ans Tageslicht. Obwohl im Text der Senatsantwort von 85 Lehrerstellen pro Jahrgang der Stadtteilschulen die Rede ist, ergibt die Summe der Zuweisungen an die einzelnen Schulen im diesjährigen Jahrgang 5 lediglich 75 Stellen. Weiterlesen

Einladung zur Beteiligung an der „Woche der Inklusion“ in Hamburg

Am 3. Dezember 2015 ist der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen“ und Hamburg möchte all die kleinen und großen Ideen bzw. Projekte rund um die Inklusion zeigen bzw. in der Bevölkerung bekannter machen.

Daher lädt die Senatskoordinatorin zur Gleichstellung behinderter Menschen, Ingrid Körner, gemeinsam mit dem Inklusionsbüro der Stadt Hamburg zu einer „Woche der Inklusion“ vom 30. November bis 7. Dezember 2015 auf. Weiterlesen

1 Jahr Hamburger Bündnis für schulische Inklusion – mein persönliches Fazit

Ich bin nicht der Ansicht, dass wir in den nächsten fünf Jahren umfassende Inklusion in der Schule erreichen können. Schulische Inklusion kann nicht in einer nicht-inklusiven Gesellschaft mit einem mehrgliedrigen Schulsystem gelingen.

Aber wir können weiter auf dem Weg in Richtung Inklusion gehen und wir müssen auf diesem Weg weiter gehen. Dieser Weg ist unumgänglich, denn es ist der Weg zur Umsetzung von Menschenrechten, es ist der Weg zu Wertschätzung, Achtung und größtmöglicher Teilhabe aller Mitglieder unserer Gesellschaft und zu weniger Diskriminierung.

Was die Idee der Inklusion kaputt macht, ist deren politische Reduzierung auf das Thema Ressourcen. Ressourcen zählen zu den Gelingensbedingungen von Schule, aber ohne einen Wandel in den Köpfen aller an Bildung Beteiligter können nicht einmal die derzeit zur Verfügung stehenden Ressourcen zur Unterstützung aller Schülerinnen und Schüler und zum Abbau von Lernhindernissen eingesetzt werden.

Was die Idee der Inklusion kaputt macht, ist der Versuch, Schule, PädagogInnen und SchülerInnen zu normieren, sie messbar, sie vergleich- und abrechenbar zu machen. In einer solchen Schule sucht Vielfalt ihren Platz und wird ihn nicht finden.

Es ist dem Bündnis im vergangenen Jahr gelungen, das Thema Schule und Inklusion wieder in das Zentrum der Bildungspolitik zu bringen. Das Bündnis hat einen Teilerfolg bei den Ressourcen erzielt. Auch die Beschränkung der Statusdiagnostik auf Jahrgang 4 sowie die systemische Verwendung der ab Jahrgang 5 für die Förderbereiche Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung zugewiesenen Ressourcen stellen Erfolge der Arbeit des Bündnisses dar.

Als zentrale Aufgabe des Bündnisses betrachte ich es weiterhin, dafür einzustehen und darauf zu achten, dass das im Schulgesetz verankerte Recht auf eine Beschulung für alle Kinder und Jugendlichen an einer Regelschule, umgesetzt wird.

Ich wünsche mir, dass der Begriff Inklusion künftig mehr mit ideellen und pädagogischen und etwas weniger mit materiellen und politischen Inhalten erfüllt wird und es dem Bündnis gelingt, die mit Inklusion verbundene Perspektive für die Entfaltung aller Menschen unserer Gesellschaft in der Öffentlichkeit klarer zu gestalten und für den schulischen Bereich zu beschreiben.

Speziell für meine Tochter wünsche ich mir, dass Kinder mit Down-Syndrom, die im Rahmen der Integration in Hamburg seit 30 Jahren an Regelschulen lernen konnten, nicht als Verlierer aus der Entwicklung hervorgehen. Bereits jetzt entscheiden sich viele Eltern von Kindern mit Down-Syndrom gegen die Regelschule und für eine Beschulung ihrer Kinder an einer speziellen Sonderschule. Aber ich bin mir sicher, das sich mehr Eltern für eine Regelschule entscheiden würden, wenn die Regelschule eine Schule wäre, in der wirklich alle Schülerinnen und Schüler willkommen wären. Hierfür braucht es inklusives Denken und inklusive Strukturen sowie ein angemessen ausgestattetes pädagogisches, sächliches und räumliches Angebot.

Für das zweite Jahr im Bündnis wünsche ich, als Vertreterin eines Elternvereins, mir weiterhin eine so rege Teilnahme und kreative Mitarbeit aller Bündnispartner. Das Bündnis ist und bleibt so stark wie die Bündnismitglieder. Ich freue mich auf die weitere aktive und erfolgreiche Zusammenarbeit im „neuen“ Jahr.

B. Radke
Vertreterin von KIDS Hamburg e. V.
Mitglied der Koordinierungsgruppe des Hamburger Bündnis für schulische Inklusion
und Mutter einer 11jährigen Schülerin mit Down-Syndrom an einer Hamburger Stadtteilschule

Wir sind dabei! Inklusionsfackellauf & Gebärdenchor

Am Freitag, 5. Juni, starten wir zum Inklusionsfackellauf des bundesweiten Netzwerks Inklusion. Start ist um 12.15 Uhr ab Nivea Haus, Jungfernstieg (650 m Laufstrecke). Wer mitlaufen will, kann sich direkt beim Netzwerk Inklusion anmelden. Wichtige Information – Es ist eher ein Marsch, also kein schnelles Laufen! Weiterlesen

Presseerklärung zum Entwurf des Hamburger Koalitionsvertrags

Am 8. April haben die Parteien SPD und Grüne den Entwurf für einen rot-grünen Koalitionsvertrag der Öffentlichkeit vorgestellt. In diesem Entwurf wurden die Eckpunkte der politischen Ausrichtung des neuen Hamburger Senats der nächsten fünf Jahre aufgeführt.

Vor Beginn der Koalitionsverhandlungen hat das „Hamburger Bündnis für schulische Inklusion“ die Grünen noch einmal daran erinnert, die im Wahlkampf erhobenen Forderungen bzgl. der schulischen Inklusion in die Koalitionsverhandlungen nachdrücklich einzubringen (hier mehr dazu).

Der Koalitionsvertrag führt unter anderem im Kapitel „Schule und Berufliche Bildung“ ein großes Versprechen und erste Schritte zur schulischen Inklusion auf:

„Die Koalitionspartner erklären die Inklusion zu ihrer gemeinsamen Priorität. Wir werden mit einem umfassenden Konzept die Förderung von Kindern mit Behinderungen oder sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache oder soziale und emotionale Entwicklung verbessern.“

Das Hamburger Bündnis für schulische Inklusion begrüßt diese Prioritätensetzung. Hier die Presseerklärung zu den Koalitionsvereinbarungen:

Presseerklärung zum Koalitionsvertrag